NavShip berücksichtigt jetzt auch Strömungen
Ein essentieller Unterschied zwischen Routenplanung auf der Straße und auf dem Wasser ist, dass es sich bei der Art des Fahruntergrunds von letzterem nicht um eine starre Asphaltdecke handelt. Wenn man nicht gerade auf stehenden Gewässern unterwegs ist, ist man Strömungen ausgesetzt, bei Flüssen handelt es sich um die bekannte Fahrt zu Tal, bzw. Fahrt zu Berg.
Verständlich also, dass man mit 10 km/h auf einem Fluss mit 5 km/h Fließgeschwindigkeit bei Talfahrt jede Stunde 15 Kilometer zurücklegt, wohingegen es bei einer Berfahrt nur 5 Kilometer sind.
Um solchen Einflüssen Rechnung zu tragen und diese in der Ankunftszeit, bzw. Fahrzeit, zu berücksichtigen, ist es mit dem kommenden Update (iOS 1.12.1, Android 1.30.1, voraussichtlich 07.02.2021) möglich, in den App-Einstellungen die Strömung zu aktivieren.
Betrachtet man als Beispiel eine Route zwischen Aschaffenburg und Hamburg. Fährt man diese von Süden nach Norden, also weitestgehend zu Tal, benötigt man bei ca. 12 km/h gute 71 Stunden für die gesamten 879 Kilometer (inklusive Schleusenwartezeiten). In die Rückrichtung benötigt man hingegen 117 Stunden.
Hauptverantwortlich ist die mittlere Strömung des Rheins, der gut ein Drittel der Gesamtstrecke ausmacht und mit 6 km/h nicht gerade zahm ist. Bei 12 km/h legt man hier zu Berg lediglich 6 km/h Fahrt über Grund zurück (zu Tal sind es 18 km/h). Bei schwach motorisierten Booten kann das schon mal eine ganze Weile dauern, bis man von Duisburg nach Mainz gefahren ist. Insbesondere im Bereich des Binger Lochs kann es zu Problemen kommen.
Damit die Sicherheit gleich von Anfang an ein wenig erhöhter ist, warnt NavShip auch, wenn die Strömung stärker ist als die Höchstgeschwindigkeit des Bootes. Dazu muss entsprechend im Seitenmenü unter „Mein Boot“ (bei Android) oder in den Einstellungen (bei iOS) die maximale Geschwindigkeit korrekt vermerkt sein. Stellt man dort 5 km/h ein und möchte auf dem Rhein zu Berge fahren, erscheint nebenstehende Warnung. Eine Talfahrt wäre möglich, ist aber ebenfalls wegen der eingeschränkten Manövrierfähigkeit nicht empfehlenswert.
Zusätzlich als neues Feature ist es auch möglich, mit einem Klick im Seitenmenü den Start- und Zielmarker zu vertauschen, um schneller den Rückweg ermitteln zu können.
Die Strömungen sind derzeit probeweise für Rhein, Main, Neckar, Mosel, Donau, Elbe, Ems, Lahn und Waal erfasst.
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