Mittlerweile hat sie die Weltwirtschaft fest im Griff: Die Corona-Epidemie, oder in diesen Ausmaßen auch „Pandemie“ genannt. Die Regierung informiert auf Ihrem Webauftritt über die Gefahrenlage und rät neben der Aufrechterhaltung guter Hygiene unter anderem dazu, nicht krank zur Arbeit zu erscheinen. Vielerorts wird es ab Mittwoch, den 18.03.2020 zu einer Reihe von Ladenschließungen kommen, dem sogenannten „Shutdown“.

Was hat das ganze mit der Bootsbranche zu tun? Eine ganze Menge. Mittlerweile ist der Tourismus insbesondere auf den deutschen Inseln eingeschränkt. Urlaube dort sind für die Besucher vom Festland für die nächsten Wochen untersagt. Dies betrifft auch die dortigen Seehäfen. Derweil ist noch nicht bekannt, ob es zu einer Strafe kommen kann, man sollte aber damit rechnen, beim Anlegen vom dortigen Personal abgewiesen zu werden.

Einschränkungen im Tourismus

Es könnte holprig auf den europäischen Wasserstraßen werden. Derzeit gelten eingeschränkte Einreisebestimmungen in die Länder Frankreich, Schweiz, Österreich und Dänemark (Stand 17.03.2020, 12:50 Uhr). Weitere Länder könnten in den nächsten Tagen folgen.

Insbesondere die Niederlanden sind ein beliebtes Ziel für Hobbyskipper. Obgleich derzeit keine Einreisebeschränkungen in das Königreich an der Nordsee bekannt sind, muss in den nächsten Tagen und Wochen ebenfalls mit einer Restriktion gerechnet werden, im schlimmsten Fall mit der Verwehrung der Einreise. Nach derzeitigem Stand sind längere Aufenthalte bei Grenzübertrittskontrollen zu erwarten.

Aktuell noch kein Stillstand in den Schleusen

Durch die Einschränkungen in der Tourismusbranche bleibt abzuwarten, ob die Schleusen außerhalb der von Berufsschiffern befahrenen Wasserstraßen vorrübergehend außer Betrieb genommen werden müssen. Dies sollte auf jeden Fall bei der Törnplanung berücksichtigt werden.

Dies betrifft vor allem diejenigen, die jetzt schon mit dem Boot im Wasser sind oder ihren Urlaub nahe am Saisonstart (1. April) geplant haben.

Viele Clubs und Vereine bereits geschlossen

Wer noch nicht im Wasser ist, trifft auf die nächste Hürde: Viele Wassersportclubs und -Vereine sind bereits geschlossen und bieten in den nächsten Wochen keine Möglichkeit einer Kranung. Sofern man als Hobbyskipper ein trailerbares Boot besitzt, hat man jedoch immer noch die Möglichkeit, eine der vielen kostenlosen Nato- oder Sliprampen zu verwenden.

Aktuell debattieren die Länder darüber, ob es zu einer Ausgangssperre kommen wird. Unklar ist, ob die Bootsbranche davon überhaupt betroffen sein wird. In den gängigen Foren wird bereits unter Skippern darüber beratschlagt und man ist sich fast einig: Auf dem Wasser ist die Gefahr einer Ansteckung niedriger.

Fazit

Die Medienberichte müssen aufmerksam weiter verfolgt werden, um keine böse Überraschung unmittelbar vor dem Törnstart zu erleben. Und auch während der Reise kann es zu neuen Restriktionen kommen, daher sollte auf jeden Fall ein Plan B in Betracht gezogen werden und man sich ein paar Fragen stellen:

  • Kann man und will man seinen Urlaubsliegeplatz wieder stornieren?
  • Bekomme ich mein Boot überhaupt in der Nähe des Winterlagers zu Wasser?
  • Kann ich auf Slippen ausweichen?
  • Habe ich genug Vorräte während der Fahrt bei mir?
  • Darf ich in das Ziel- oder Transitland einreisen?
  • Falls Häfen geschlossen werden, habe ich einen Ausweichliegeplatz?
  • Falls Schleusen geschlossen werden: Komme ich irgendwie wieder zurück?
  • Gibt es die Möglichkeit, mich und das Boot im gesperrten Abschnitt abzuholen?
  • Gibt es keine Probleme auf der Arbeit, wenn sich mein Urlaub um ein paar Tage oder Wochen außerplanmäßig verlängert?

Die WSV war für eine Stellungnahme bisher noch nicht zu erreichen (Stand 17.03.2020, 12:50 Uhr). Wir halten Sie auf dem Laufenden und aktualisieren und erweitern diesen Artikel in den nächsten Stunden und Tagen.

Falls Sie mehr Infos haben, schreiben Sie uns bitte über das Kontaktformular oder direkt an [email protected]. Danke.


2 Kommentare

Ortwin & Martha · 22. März 2020 um 18:34

Wir finden es sehr schade, wie es sich entwickelt. Aber es soll halt so sein. Dafür wird die Saison nächstes Jahr bestimmt gleich doppelt so schön 🙂

Euch allen viel Gesundheit und Kraft – ihr schafft das.
Ortwin & Martha

Walter · 23. März 2020 um 14:36

Ganz großes Kino Deutschland. Gut andere Länder machen auch Shutdown. Aber ich finde mich auf dem Boot sicherer und natürlich stecke ich da auch niemanden an.

Verstehe ja das Mann da jetzt vorsichtiger ist. Aber lieber jeder auf seinem Boot als alle an Land und auf einem Haufen.

Meine Meinung.

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