Die Bilder auf dieser Seite sind urheberrechtlich geschützt! Bei Nutzungsanfragen bitte eine Mail an Chris Michel, [email protected] senden.Willkommen. Hier findet Ihr die Dokumentation zu meinem Bootsbauprojekt vom Oktober 2014 bis Oktober 2016. Natürlich ist so ein Bauprojekt nie 100% abgeschlossen, auch im Frühjahr 2017 habe ich noch am Boot weitergebastelt.Anleitung: Impellerwechsel beim Evinrude Elan 35

Verlauf

Einstieg
Vorbereitung und Planung
A1 – September 2014 – Vorbereitung, Theorie und Zeichnungen

Rumpfbau
Der grundsätzliche Bau des Bootsrumpfes aus Sperrholz und GFK
B1 – Oktober 2014 – Einzelteile aus Holz
B2 – November 2014 – Rumpfgestaltung
B3 – Dezember 2014 – Grundsätzlicher Innenausbau
B4 – Februar 2015 – Die lange Pause
B5 – Mai 2015 – GFK und Anstrich
B6 – Juni 2015 – Motor und Technik

Ausstattung
Die ganzen Extras wie Bordelektronik, endgültiger Anstrich, etc.
C1 – Juli 2015 – Endfertigung Boot 1.0
C2 – August 2015 (Erster Teil) – Letzte Anpassungen vor dem Stapellauf

Testfahrten
Bilder und Video vom Stapellauf und der ersten Testfahrt
D1 – August 2015 (Zweiter Teil) – Stapellauf
D2 – August 2015 (Dritter Teil) – Erste Fahrt

Änderungen
Änderungen, die sich aus der Testfahrt und weiteren Wünschen ergeben haben
E1 – November 2015 – Eine neue Bughaube
E2 – Februar 2016 – Ein neuer Motor
E3 – April 2016 (Erster Teil) – Ein neuer Trailer
E4 – April 2016 (Zweiter Teil) – Die neue Farbe

Boot 2.0
Endgültige Fertigstellung des Bootsbauprojektes und regelmäßige Fahrten
F1 – Mai 2016 – Abschluss des Hauptbaus
F2 – Juli 2016 – Styling
F3 – Juli 2017 – Ein paar Extras

Das Boot

Hier ein Foto vom fertigen Boot im Wasser. Die Bauzeit hat alles in allem 2 Jahre gedauert. Im nachfolgenden Teil dieser Doku wird alles Schritt für Schritt beschrieben.

September 2014 – Vorbereitung, Theorie und Zeichnungen

In letzter Zeit wurde ich desöfteren gefragt, ob ich das Boot auch wirklich ganz alleine gebaut habe – Jein! Natürlich hatte ich bei Arbeitsschritten, die nicht
alleine zu erledigen waren, die Hilfe von meinem Vater und meinem Bruder, z.B. wenn es um das saubere Biegen von Holz ging oder das Boot gewendet werden musste. Ansonsten
ist das Boot tatsächlich von Null auf von mir entworfen und gebaut worden. Zum Erstellen der Baupläne habe ich die Software DELFTship free genutzt,
ein wenig habe ich mich auch an Bauplänen von anderen Booten orientiert.

Wie bin ich auf die Idee gekommen, ein eigenes Boot zu bauen?
Oktober 2014, die letzten Prüfungen an der Uni hinter mir, für das laufende Semester verbleibt eine(!) einzige Prüfung Ende März – wie die Zeit bis dahin totschlagen?
Na gut, es ist vielleicht nicht naheliegend, gleich an den Bau eines eigenen Bootes zu denken. Ich selbst weiß nicht mehr, wie ich darauf gekommen bin, aber nach längerer Recherche im Internet und mit Unterstützung
von ein paar Leuten auf boote-forum.de schien das ganze Projekt machbar und von den Kosten her überschaubar.

Das Grundmaterial – Holz. Eine Platte von 2.40m x 1.20m kostet ca. 20 Euro, bei einem Boot von ungefähren Maßen von 4.40m x 1.90m x 0.7m (nein, das Boot soll kein Quader werden) also nicht ganz so teuer. Hinzu kommen
Epoxidharze zum Verkleben, Glasfasern und kleinere Anschaffungen wie Kabelbinder und Spachteln.

Auf der rechten Seite habe ich eine Art Einkaufsliste zum Handwerk erstellt. Die Artikel wurden natürlich nicht alle auf einmal von mir erworben, sondern alles zu dem Zeitpunkt, wo es benötigt wurde.
Angefangen habe ich lediglich mit 10 Liter Epoxidharz, Sägespänen, Kabelbindern, Dachlatten und 8 Sperrholzplatten (jeweils 4 in 10mm und 6mm Stärke).
In diesem Blog findet sich die Fotodokumentation zu den einzelnen Schritten. Viel Spaß beim Betrachten.

Welche Werkzeuge werden benötigt:
Kreissäge
Stichsäge
Hobel
Schleifmaschine
Schleifpapier, Feinheit 80, 120, 180
Spachteln
Plastikeinweggefäse
Pinsel
Farbabroller
Bohrmaschine
Akkuschrauber
Heißluftgebläse
Viele 100 Schrauben
So in etwa wird später das Boot von allen Seiten aussehen. Natürlich habe ich nicht alles 1:1 übernommen. Die Windschutzscheibe z.B. ist viel kleiner
und die Seitenwände sind nicht so hoch. Zudem habe ich im Heck einen extra Bereich für den Motor eingebaut.
Dies ist der Schnittplan für den Unterboden. Diese Abmessungen müssen haargenau auf die Sperrholzplatte übertragen werden.
Die Teile sind teilweise länger als eine gewöhnliche Sperrholzplatte, von daher müssen die Platten erst einmal zu einer längeren
verbunden werden. Danach werden die Abmessungen in 25cm-Schritten auf die Platten aufgetragen und zwischen den einzelnen Punkten so interpoliert,
dass eine schöne Kurve entsteht.

Oktober 2014 – Einzelteile aus Holz

Es beginnt mit einer 2.40m x 1.20m Sperrholzplatte aus 10mm-Okume-Sperrholz – Okume deshalb, weil es ein Tropenholz
ist und somit widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse wie dem Wechsel zwischen Trockenheit und Nässe.
Das Sperrholz für den Rumpf ist aus dem Holzfachhandel. Hier kann man sich sicher sein, dass man auch AW100 (also Wasser- und Witterungsbeständiges) Holz erhält.
Zugeschnitten auf die untere Rumpfform sieht das Ganze dann so aus. Die Abmessungen sind nun ca. 4.40m x 2.20m.
Das Boot soll aber nur 1.90m breit werden! Das wird es auch, diese Platten werden anschließend genäht (mehr gleich dazu), verklebt und
hochgeklappt, sodass eine Breite von ca. 1.90m entsteht.
Die Unterseite des späteren Bugs wurde angelegt. Hier werden die Teile miteinander verbunden. Auf die zu verbindende Stelle wird Glasfaserfilamentgewebe aufgelegt und in Epoxidharz getränkt.
Das Ergebnis ist ein Verbund, der stärker ist, als das verbundene Material.
Insgesamt gibt es fünf Teile, die auf diese Weise verbunden werden müssen. Die beiden Seitenteile, die beiden Bodenteile und der Heckspiegel.
Mit Gewichten beschwert bilden sich keine Blasen und es gibt eine glatte Verbundsfläche, die später nicht mehr so stark geschliffen werden muss.

November 2014 – Rumpfgestaltung

Ein paar Tage später sind die Teile komplett durchgehärtet und können vernäht(!) werden. Vernäht bedeutet, entlang der zu verbindenen Stelle werden
Löcher gebohrt und Kabelbinder hindurchgeführt.
Klappt man nun die Teile auseinander, entsteht der spätere Unterboden des Bootes.
Man kann erkennen, dass das Sperrholz an der Vorderseite stärker gebogen wird – Hier entsteht ganz schön Spannung. Das gleiche wird mit den Seitenwänden und dem Spiegel (das ist die Heckwand) gemacht.
Hier kann man schon erkennen, dass die Heckwand die doppelte Stärke (20mm) aufweist – Hier soll ja auch später der Außenbordmotor angebracht werden.
An diesem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, wie stark ich das Boot später motorisieren möchte – ich bin erst mal von 15PS ausgegangen,
da dafür kein Führerschein benötigt wird. Meine Meinung habe ich ein paar Monate danach geändert und die
Bordrückwand musste nochmals verstärkt werden – auf 40mm.
So langsam nimmt alles Gestalt an. Die Verbundstücke wurden mit Spachtelmasse aus Epoxidharz und Sägespänen gespachtelt und sind
bombenfest ausgehärtet. Damit das Boot trotzdem nicht zusammengefaltet werden kann, wurden in den Boden zur zusätzlichen
Festigkeit Spanten angebracht.
Im Hinteren Teil des Bootes wird dann der Boden aufgelegt…
… und da ist er auch schon. 15mm-Sperrholz, damit auch nichts nachgeben kann. Nun folgt die Innenwand aus 6mm-Sperrholz. Hier muss kaum Festigkeit erreicht werden, die Innenwand dient lediglich zum Schaffen
eines Zwischenraums zur Außenhülle. Beschädigungen an der Innenwand können somit keine unmittelbaren Probleme herbeiführen,
zudem entsteht ein Raum, der mit Schaumstoff gefüllt werden kann, der das Boot vorm Untergehen rettet, sollte doch mal unkontrolliert
Wasser eindringen.
Gleiches Spiel mit dem Vernähen auf dem Vorderdeck. 10mm-Platten lassen sich sehr schwer biegen, die Krümmung hier zu Erzeugen war
schon eine Herausforderung.
So sieht das Ganze nun schon von oben aus.
Unter dem Boden selbst wird nochmal Glasfasermatte ausgelegt und mit Epoxidharz getränkt. Dies verstärkt die Spanten, auf denen später herumgelaufen wird
und macht den Boden resistenter gegen Feuchtigkeit. Rechts von der Mitte ist in weiß der Kabelkanal zu erkennen, durch den Stromkabel, Gas- und Schaltzug und Teleflexlenkung gelegt wird.
Die gesamte Fläche wurde nun mit Epoxidharz eingekleistert – dadurch entsteht
der Glanz.

Dezember 2014 – Grundsätzlicher Innenausbau

Neben dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz sollen natürlich auch noch Bänke hinein – falls doch mal mehr als 2 Leute mitfahren möchten. Im hinteren Bereich des Bootes entsteht der Motorenbereich.
Jetzt noch die Seitenwand um ein paar Zentimeter verkürzen, damit ein glatter Rand entsteht. Da es mittlerweile Dezember ist und die Temperaturen sich nachts weit unter 5 Grad befinden,
reagiert das Epoxidharz nicht mehr mit dem Härter – die Arbeiten werden vorerst bis Frühjahr pausiert.
Im Hintergrund schaut der Hund mäßig begeistert bei den letzten Arbeiten zu.

Februar 2015 – Die lange Pause

Hier steht es nun – aufgrund der Temperaturen lässt sich aber im Moment nicht viel daran Arbeiten.

Mai 2015 – GFK und Anstrich

Frühjahr! Es ist Mai, draußen wird es wieder wärmer, die letzte verbleibende Prüfung an der Uni ist geschafft und ich
hab wieder zeit fürs Boot – Es kann weitergehen. Also erst Mal den ganzen Kahn auf die Seite und dann…
…auf den Rücken gelegt. Nun geht es an der Außenseite weiter.
Die Kanten des Bootes werden mit Glasfaserfilament belegt und mit Epoxidharz getränkt – Das Spiel kennen wir ja schon. Anschließend wird die Gesamte Außenfläche mit Glasfaserfilament überdeckt. Das schafft Stabilität und dichtet komplett ab.
Mit Harz getränkt wird die Oberfläche wieder transparent. Nun die Grundierungsschicht. Dies ist noch nicht die endgültige Farbe des Bootes – es ist nur die Grundierung, die dafür sorgt,
dass die eigentliche Farbe später ordentlich an der Außenseite haftet.

Juni 2015 – Motor und Technik

Der Motor ist angeschafft und es handelt sich um einen Kurzschaftmotor, der knapp 40cm Schaftlänge besitzt. Um später eine ordentliche
Eintauchtiefe des Propellers zu bekommen, muss die Bordwand hinten um knapp 20cm abgesenkt werden.
Am Meisten habe ich mich auf das Armaturenbrett gefreut – Die Teile sind schon seit November da, aber erst jetzt konnte ich sie Einbauen und
mich um die Elektronik kümmern. Lenkrad, Radio, Hupe und Licht funktionieren schon!
Derzeit kommt der Strom noch aus der Steckdose, später soll er dann von der Batterie kommen. So langsam wird die Arbeit unübersichtlich – viele offene Baustellen noch und viele Kleinigkeiten daran zu erledigen. Hinten erkennt man jetzt auch die Verstärkung der Bordwand auf 40mm.
Zudem wurden noch einige Querverstrebungen angebracht, denn der Motor alleine wiegt ca. 75kg und leistet 40PS.
Da ist er auch schon. Ein Johnson Seahorse 40PS aus den frühen 70er Jahren (oder den späten 60ern^^). Zweitaktmotor, ordentlich Power, läuft ohne Probleme und ist dicht.
Man sieht, dass die Außenwand alles andere als ordentlich bemalt ist – dies rührt daher, dass ich sämtliche Grundierung nochmal abgeschliffen habe, weil sich an der ein und anderen Stelle
Blasen unter der Glasfaserschicht gebildet haben und ich diese überspachtelt habe.
Dann nochmal Farbe drauf und den Handlauf am Rand angebracht.
Das ist der Stand der Dinge bis heute – 13.06.2015. Es fehlen noch: Die Windschutzscheibe, der endgültige Anstrich, die Reling sowie ein paar Klampen zum Befestigen von Seilen
und der Gaszug zum Regeln der Geschwindigkeit von vorne.
Wieder steht mal alles auf dem Kopf! Die Unterseite wurde bisher noch nicht richtig gespachtelt und grundiert.
Nach dem Trocknen der Grundierung habe ich Antifouling auf den Teil des Rumpfes aufgetragen, der permanent im Wasser ist – dies dient als Osmoseschutz vor den Wasserorganismen. Die verbleibenden Bauteile für den Innenraum
sind für die letzte Juniwoche bestellt, dann geht es weiter.

Juli 2015 – Endfertigung Boot 1.0

Die Solarzellen werden im hinteren Teil des Bootes verbaut – Hier stören sie am wenigsten. Auch der erste rote Anstrich
wurde aufgetragen.
Die Hupe habe ich vorne angebracht.
Leider haben sich am roten Streifen Nasen gebildet – trotz hochwertigem Klebeband. In zwei weiteren Schritten habe ich dies ausgeglichen. Zuerst habe ich die Stellen abgeklebt und mit der weißen Grundfarbe überstrichen, nachdem das Ganze zwei Tage
trocknen konnte, habe ich erneut mit rot lackiert und anschließend das Klebeband abgezogen – das Ergebnis ist eine astrein saubere Kante. Des Weiteren habe ich den Handlauf und die Reling auf der Steuerbordseite angebracht und die Bilgenpumpe installiert (diese
ist auf dem Foto nicht zu erkennen). Mithilfe der Bilgenpumpe kann Wasser, das ins Boot eindringt, direkt wieder hinaus gepumpt werden. Zur Deko habe ich zwei Fender an den Seiten angebracht.
Mit dem Kompass und der Hebelanlage für die Fernsteuerung des Motors ist der Steuerstand des Bootes jetzt fertig.
Und ja, der linke Schalter ist defekt und wird demnächst ersetzt.
So sieht das Ganze nun von oben aus. Auch wenn es einem so vorkommt, dass im Juni und Juli (zumindest von der Optik her)
das Meiste geschafft wurde, so hat die Arbeit von Oktober 2014 bis Mai 2015 doch mehr Zeit in Anspruch genommen.
Unter dem Deck gibt es noch ein wenig Stauraum.
Weiter geht es mit ein bisschen Wartung – Der Motor braucht neues Getriebeöl und einen neuen Impeller (Wasserpumpe – für den Kühlkreislauf verantwortlich).
Nach langer Suche und Hilfe aus dem boote-forum (Danke an dumperjack) konnte ich endlich den Schaltzug entkoppeln…
So sieht das Unterwasserteil mit der Welle aus.
Aller Guten Dinge sind Drei. Rechtzeitig sind die beiden Führerscheine (Binnen und See) da und das Boot wurde amtlich
zugelassen und erhält die Tage sein Kennzeichen.
Falls doch mal an Bord gefrühstückt wird: Ein Tisch – zum Ausklappen.
Die Rettungswesten sind da. Zwischen den Sitzen habe ich eine günstige Konsole befestigt – hoffentlich überlebt sie die Saison.

August 2015 (Erster Teil) – Letzte Anpassungen vor dem Stapellauf

Was tut man nur, wenn das Boot 4.68m lang ist, der Anhänger aber nur 4.20m? Richtig, kürzen! Den Motor haben wir nach Innen gedreht, sodass die Verkabelung weiterhin
intakt ist und nicht abgenommen werden muss. Jetzt ist das Boot nur noch 4.10m lang und kann abtransportiert werden.
Windschutzscheibe montiert – Tablet fürs Fernsehen und Navigieren montiert – zack, fertig: Boot 🙂
An dieser Stelle endet auch der Blog über das Bauvorhaben – es ist der 07.08.2015.
In wenigen Tagen wird unter diesem Eintrag der Reiseblog weitergeführt.

August 2015 (Zweiter Teil) – Stapellauf

Freitag, der 14.08.2015, 15:30 Uhr. Boot und Anhänger erreichen den Main bei Okriftel. Jetzt wird der Motor nach außen gedreht und das Boot zu Wasser gelassen. Nach einem halbstündigen Gewaltakt (man sieht es mir wohl im Gesicht an) ist das Boot nun im Wasser und die Testfahrt kann beginnen.

August 2015 (Dritter Teil) – Die erste Fahrt

Nach ein paar Runden mit mit meiner Familie auf dem Main geht die Fahrt nun Richtung Mainmündung und anschließend in den Rhein zum Schiersteiner Hafen. Zwei Schleusen sind dabei zu passieren. Vor uns sieht man die erste der beiden Schleusen, noch scheint der Motor gut mitzuhalten, auch wenn er etwas unruhig läuft. Die Aussicht – vom Main kommend in den Rhein mit Blick auf Mainz im Sonnenuntergang – ist einfach unbezahlbar. Mit ca. 9 Knoten dümpelt der Motor allerdings an der Grenze zur maximalen Verdrängerfahrt vor sich hin und macht komische Geräusche.
20:30 Uhr – Der Motor quittiert schlagartig seinen Dienst – mitten auf der Fahrrinne des Rheins bei 11 Knoten. Der Schwung bringt uns unter die Schiersteiner Brücke und es wird allmählich dunkel.
Wir geben ein Rettungssignal, ein sich rasch annäherndes Frachschiff erkennt uns und umfährt unser Boot auf der anderen Seite der Brücke. Ein vorbeifahrender Segler mit Hilfsmotorisierung nimmt uns auf und
will uns zum Schiersteiner Hafen abschleppen, mit dem Ruck der Schleppleine und der Unachtsamkeit meines Kumpels geht dieser über Bord und fällt in den Rhein. Schnell konnte er gerettet werden und wir wurden in den Schiersteiner
Hafen gebracht, wo uns die Wasserschutzpolizei – die uns schon gesucht hatte – bis zur Sliprampe mitnahm. Hier endet vorerst die Tour (gesamt nur knapp 30km) – am Motor müssen der Vergaser gereinigt und die Filter erneuert werden.

November 2015 – Eine neue Bughaube

Endlich sind wieder Zeit und Geld da, um am Boot weiterzuarbeiten. Im ersten Schritt des Kapitels „Bootsbau, zweiter Teil“ wird der Bugpart um 50cm vergrößert.
Die Erfahrungen aus der Testfahrt haben gezeigt, dass es nicht nur optisch unschön ist, so weit vorne im Boot zu sitzen, sondern dass auch keine Gleitfahrt erreicht werden kann.
Im nächsten Schritt wird ein neues Armaturenbrett gebaut.
Meine Lieblingstätigkeit: Holz vernähen – wie habe ich das vermisst.
Die neue Bughaube lackiert und schon sieht es wieder fast aus wie neu. Ein Tankgeber in den Tank eingebaut, um vorne am Armaturenbrett den Benzinfüllstand ablesen zu können.

Februar 2016 – Ein neuer Motor

Frühjahrsputz, oder so ähnlich. In wenigen Monaten geht es wieder aufs Wasser. In den nächsten Wochen, wenn die Temperaturen wieder mitspielen, geht es weiter.
Der alte Motor hat seinen Weg zu einem neuen Besitzer gefunden, der Neue wartet bereits im Hintergrund auf seinen Einsatz.

April 2016 (Erster Teil) – Der neue Trailer

Jetzt auch endlich auf professionellem Untergrund – Ein 750kg Bootstrailer mit Seilwinde. Dies wird vieles einfacher machen dieses Jahr. Der neue Motor ist auch schon angebracht. Die Lenkung muss neu ausgerichtet und die ganze Verkabelung zur Fernsteuerung gelegt werden.
Alles hat einen Haken… oder einen U-Bolzen… oder so. Aus rostfreiem Edelstahl, gefühlt teurer als alles andere am Boot, aber für die Ewigkeit. Da der Motor zu tief hängt, habe ich den Spiegel um eine Dachlattenstärke erhöht.
Die Spritzwanne (muss noch bei Gelegenheit mal schöner lackiert werden). Mal ein Bild vom Ausblick auf den Main in Frankfurt. Noch ein paar Wochen, dann ist das Boot soweit.
Damit der Raum unter der Spritzwanne noch genutzt werden kann (für Elektronik und Lager fü z.B. Öl), habe ich eine Klappe hineingesägt. Diesmal alles ganz professionell angeschlossen, da sollte nichts mehr schief gehen.

April 2016 (Zweiter Teil) – Die neue Farbe

Etwas Farbe… et voila 🙂 180 RGB LEDs führen einmal um den inneren Bootsrumpf herum.
Hinten ist nun alles fertig… … und vorne auch. Im Gegensatz zur Version 1 des Bootes ist das Armaturenbrett nun auch mit Drehzahlmesser, Tankuhr, Spannungsmesser, USB-Ladeanschluss und zwei Zigarettenanzündern versehen. Die Armaturenbeleuchtung lässt sich ein- und ausschalten. Vorne auf der Bughaube befindet sich eine Gösch mit der Flagge meiner Stadt.
Das Bootsinnere mal etwas in Farbe getaucht.
Schemenhaft erkennt man eventuell die Windschutzscheibe – es war schon ziemlich dunkel. Aber damit ist das Boot nun endlich (grundsätzlich) fertig, nur noch ein paar Lackierarbeiten hier und da. Hier nochmal bei Tag – jetzt mit Rückspiegel und neuer Schublade im Armaturenbrett auf der Beifahrerseite (kleine Schwester for scale).

Mai 2016 – Abschluss des Hauptbaus

5. Mai 2016 – Versuch Nummer 2, gleicher Ort wie beim „ersten Stapellauf“. Der Motor springt zwar nicht direkt an, aber wir bekommen ihn doch noch zum laufen. Diesmal geht es ziemlich ab. Zu zweit ist eine Gleitfahrt ohne Probleme möglich, knapp über 40km/h schafft das Boot mit dem neuen Motor. Zu dritt immerhin noch 35km/h.
Hier bin ich mal nicht am Steuer.

Juli 2016 – Styling

Neue, stylischere Halbschalensitze für mehr Fahrkomfort. Dazu muss allerdings die Bank um etwa 30cm gekürzt werden.
Dann die offenen Stellen verschlossen… … und einen neuen Teppich gelegt, bis spät in die Nacht.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Jetzt würde ich sagen, bin ich definitiv fertig 🙂

Juli 2017 – Ein paar Extras

Hier ist ein Bild des Bootes von einem Törn Anfang Juli von Hanau nach Frankfurt und zurück. Nach ein paar Monaten und einigen Fahrten, schien es mir doch besser, den Gästen etwas mehr Komfort bieten zu können. Daher gibt es jetzt Auflagen für die Sitzbänke. Zudem ist eine Art Überrollbügel zum Festhalten geplant.